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Die Wuchtseite

Erstmal vorab, so sieht die geheimnisumwitterte feingewuchtete Kurbelwelle aus:

welle1 welle2

 "hier" bezeichnet die Stellen an denen Material entfernt wurde, da diese Kurbelwelle korrigierten Massenausgleich für leichte 2-Ringkolben hat. Dies ist die einfachere Möglichkeit, bei der anderen muß eventuell Material hinzugefügt werden. Dies geschieht im günstigen Fall durch Ausbohren der Wangen und Einpressen von Schwermetallstopfen.
 
 Aber wuchten der Kurbelwelle allein reicht nicht, da sich noch einiges andere im Motor bewegt.

 Die oszillierenden
 das heißt die hin- und hergehenden Massen: Kolben mit Bolzen und ein Anteil des Pleuels,
 und die rotierenden:
 das heißt die drehenden Massen: unsere oben abgebildete Kurbelwelle, die Schwungscheibe mit Kupplungsteilen, die Lichtmaschine und der untere Teil des Pleuels.

 Diese Massen sollten im Idealfall ausgeglichen sein, d.h. alle Teile sollten im Fall der oszillierenden Massen gleich viel wiegen. Da in einer mechanischen Fertigung Abweichungen vom Sollwert unerläßlich sind, werden diese Teile mit sogenannten Toleranzen gefertigt (bzw. noch gröber gefertigt und nachher bestimmten Toleranzklassen zugeordnet, deswegen steht auf Euren Zylindern A; B oder C) dies sind die zulässigen Abweichungen vom Sollwert.
 
 Zum Beispiel ist die zulässige Gewichtstoleranz der Pleuel ± 3 Gramm. Dies sind im ungünstigsten Fall 6 Gramm. Angenommen diese 6 Gramm würden wir den rotierenden Massen zurechnen ergibt dies bei 6000 1/min auf den Kurbelradius 35 mm gerechnet(dies ist der halbe Hub eines richtigen BMW-Motors) eine Unwucht von etwas über 4N,
 

 schon fliegt das erste Pfund im Kreis.
 
 und das sind nur die zulässigen Abweichungen von einem Bauteil.

 Nur hält erstmal BMW die eigenen Vorgaben nicht ein, zweitens haben wir schon wie oben aufgezählt noch ein paar andere Bauteile die fleißig für uns unterwegs sind.
 
 Ich habe schon Motoren mit Gewichtunterschieden von 20 Gramm Pleuelgewicht auseinandergenommen!
 
 Abweichungen addieren sich im ungünstigsten Fall derart daß feinfühlige Naturen mehr als ein Kribbeln in den Fingern haben.
 
 Eine der Folgen schlechten Massenausgleichs beschreibt unter anderem Helmut Hütten in seinem formidablem Buch "Schnelle Motoren" auf Seite 400 wie folgt: "Die Lagerschäden beruhten, wie oft, auf mangelhaftem Massenausgleich(zu leichten Gegengewichten)....."
 
 Andere bekannte Folgen sind Bauteilbrüche(angefangen bei sich lösenden Schraubverbindungen und kaputtvibrierten Nummernsschildhaltern) und die schon erwähnten Kribbelfinger.
 
 Wenn der Aufbau des Motors noch lohnt, sind die Kosten fürs Wuchten verschwindend gering: kompletter Kurbeltrieb inklusive Schwungscheibe und Lima < DM 250.-.
 
 Das Resultat ist ein superweich laufender Motor der keine überschüssigen Kohlenwasserstoffmoleküle verbraten muß um unerwünschte Kilos zu drehen.

 
zu guter letzt 3 Bilder der erleichterten Kurbelwelle, wie ich sie in allen Motoren fahre, bei dieser stimmt der Massenausgleich für Mahle 2-Ringkolben.
 
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1999 Name Datum Dokument-Nr.
gez. Micha 24.09.1999 008-09-99
aktualisiert dito. 24.09.1999 welle.htm
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Idee und Ausführung © Michael Kräwinkel